“It feels brilliantly done!”: An Interview

«Das Gefühl, dass das sensationell gut gemacht ist!»: Ein Interview

from our “Wilde 13” section

Abstract: “Public History Weekly” interviewed Marcel Perren, the director of tourism in Lucerne, a well-known tourist destination in Switzerland. The topics covered include the role of history in tourism, authenticity and replica, city tours and “overtourism”. The interview was conducted on 24 March 2023.
DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2023-21619
Languages: German, English


Geschichte ist im Tourismus ein wichtiger Faktor. Dies haben Historiker*innen und Geschichtsdidaktiker*innen erkannt und reflektiert. Aber wie sehen dies die Tourismusverantwortlichen selbst? Public History Weekly hat mit Marcel Perren gesprochen. Er ist Tourismusdirektor in Luzern, einem weltbekannten Touristenort in der Schweiz. Marcel Perren ist Hotelierssohn und also quasi mit dem Tourismus aufgewachsen. Studiert hat er Betriebsökonomie, und er war schon mit 25 Jahren Tourismusdirektor im Lötschental, bevor er nach Luzern wechselte.

Geschichte beeinflusst Tourismus

Marcel Perren, Luzern Tourismus

Public History Weekly: Sehr geehrter Herr Perren, wie läuft zurzeit der Tourismus in Luzern?

Marcel Perren: Während der Pandemie ist auch bei uns der Tourismus vollständig zusammengebrochen und zum Erliegen gekommen. Glücklicherweise hat er sich aber hier in Luzern wieder schnell erholt. Die Übernachtungszahlen liegen aktuell bei ungefähr 80% zum Niveau des Jahres 2019 – vor Corona. Wir spüren noch immer, dass vor allem die Fernmärkte aus Asien fehlen. Dennoch können wir sagen, dass eine positive Aufbruchstimmung herrscht. Insgesamt sind wir gegenüber dem, was wir beeinflussen können, optimistisch gestimmt. Nicht beeinflussen können wir die weltpolitische Lage. Da machen auch uns die Inflation und die Bankenkrise Sorgen und natürlich der Krieg in der Ukraine, der einen Einfluss auf die Flugkapazitäten und auf die Energiepreise hat.

PHW: Was zieht die Touristinnen und Touristen nach Luzern?

Perren: Das ist wirklich ein interessantes Thema. Aufgrund von Gästeumfragen kennen wir die Vorlieben unserer Gäste. Seit Beginn des Tourismus und auch heute ist es die einmalige Kombination, die wir anbieten können und die Gäste anzieht: die Stadt, der See, die Berge, alles auf sehr engem Raum, was eine hohe Erlebnisdichte ergibt, die man in und um Luzern findet. Und natürlich ist auch die historische, autofreie Altstadt, wo man sich sehr schnell zurechtfinden kann, ein Highlight. Luzern hat sehr bekannte Sehenswürdigkeiten, sodass die Stadt in Programmen der Reiseveranstalter zum Beispiel zusammen mit den bekannten Orten Paris, Rom oder Mailand angeboten wird. Viele Gäste bezeichnen Luzern als ein kleines Paradies.

PHW: Welche Rolle spielt dabei die Geschichte?

Perren: Geschichte hat den Tourismus in Luzern stark geprägt. Während der «Belle Epoque» waren wir eine der Regionen mit starkem touristischem Aufschwung. Die Gründung der Schweiz 1291 fand ebenfalls in unserer Region statt. Es gibt schon viele Gäste, vor allem Amerikaner*innen, die sich für den eigentlichen Ursprung der Schweiz, für die «Roots», interessieren – obwohl das historisch nicht belegt ist. Aber es ist schon ein Thema. Viele Leute interessieren sich ausserdem für die historischen Bergbahnen, die für den Tourismus von Anfang an eine sehr grosse Bedeutung hatten, etwa die erste Zahnradbahn Europas auf die Rigi oder die steilste Zahnradbahn der Welt auf den Pilatus. Auch auf dem Bürgenstock hat es viel Geschichte, die die Menschen anzieht.

Zudem haben die Hotels viel Charme und Geschichte. Es gibt viel zu erzählen. Zum Beispiel das Hotel Schweizerhof, das 1845 als erstes Grand Hotel der Stadt eröffnet wurde, hat 101 Zimmer und in jedem wird anhand von Memorabilien, Texten und Fotos eine Geschichte aus den letzten 175 Jahren erzählt oder eine bekannte Persönlichkeit präsentiert, die dort übernachtet hat. Viele Gäste finden es spannend zu erfahren, dass dort zum Beispiel Churchill geschlafen hat. Es gibt viele schöne Plätze auf der Welt, aber es ist immer interessant und ein Mehrwert, wenn man über «Wurzeln», über historische Begebenheiten erzählen kann.

Tourismus prägt Geschichte und Identität

PHW: Luzern ist eine Tourismusstadt. Prägt der Tourismus auch die Stadt Luzern?

Perren: Auf alle Fälle. Der Tourismus hatte in Luzern schon vor über 200 Jahren eine grosse Bedeutung. Bereits damals lebten sehr viele Menschen vom Tourismus. Heute sind rund 7000 Arbeitsplätze in der Stadt Luzern direkt oder indirekt mit dem Tourismus verbunden. Damit wird eine hohe Wertschöpfung erzielt. Die Luzerner Bevölkerung und ihre Identität ist schon lange durch den Tourismus geprägt, weil er eben wirtschaftlich für die Stadt eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung hat. Das beeinflusst in dieser kleinen Stadt auch die Infrastruktur, die die Einheimischen ebenfalls nutzen, etwa das Kultur- und Kongresszentrum, das Luzern KKL, das kulturelle Angebot generell sowie das kulinarische Angebot, dann die Schifffahrt und die vielen weiteren Sehenswürdigkeiten, die einem auf Schritt und Tritt begegnen.

PHW: Wer entscheidet, was sehenswürdig ist? Können Sie dazu etwas beitragen?

Perren: Ja, unser Marketing hat Effekte. Man sieht dies etwa daran, dass im 20. Jahrhundert vor allem die Museggtürme die Top-Sehenswürdigkeiten waren. Später haben wir dann konsequent die Kapellbrücke mit dem Wasserturm touristisch im Marketing als «Key Visual» genutzt. Dies hatte zur Folge, dass jetzt die Kapellbrücke die Top-Sehenswürdigkeit der Stadt ist. Viele Gäste wissen vor ihrem Besuch nicht, was sie in Luzern erwartet. Wenn wir ihnen sagen, welches die Top-Sehenswürdigkeiten sind, die man unbedingt in Luzern sehen sollte, dann hat man schon einen grossen Einfluss.

PHW: Wer konzipiert Ihre Stadtführungen?

Perren: Das machen wir selbst. Wir suchen immer gute Geschichten, die Potential für den touristischen Markt haben, schauen, was spannend sein könnte, sowohl für die Gäste wie für die Einheimischen. Auch diejenigen, die hier leben und arbeiten, können immer wieder etwas Neues entdecken, wenn sie bewusst durch die Stadt gehen und genauer hinschauen. Dann haben wir Erfahrungswerte. Wir spüren, wenn eine Stadtführung nicht mehr ankommt; dann streichen wir sie und konzipieren etwas Neues. Wir sind da sehr frei, weil Luzern Tourismus eine unabhängige Aktiengesellschaft ist. Es gibt also keine Vorgaben von Stadt oder Kanton.

PHW: Wie werden die Stadtführer*innen ausgewählt und ausgebildet?

Perren: Stadtführer*innen müssen gerne und gut erklären und vor die Leute hinstehen können. Sie müssen eine entsprechende Persönlichkeit mitbringen. Deshalb haben wir einen Selektionsprozess; nicht alle werden aufgenommen. Wir bieten dann eine mehrmonatige Teilzeit-Ausbildung an, um die Qualität sicherzustellen. Natürlich arbeiten wir mit Historikerinnen und Historikern zusammen, weil sehr viel über die Geschichte geht und weil uns die Sachrichtigkeit ein grosses Anliegen ist. Zum Schluss der Ausbildung gibt es eine formelle Prüfung. Wir organisieren darüber hinaus jährliche Updates. Da wir die Stadtführungen in der Sprache der Besuchenden durchführen wollen, bieten wir sie in mehr als 10 Sprachen an, zum Beispiel auch auf Koreanisch.

PHW: Sie ziehen also Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt in grosser Zahl an. Ist «Overtourism» auch in Luzern ein Problem?

Perren: Luzern leidet nicht generell unter «Overtourism». Da wir eine kleine Stadt sind, gibt es aber Hotspots, wo zu gewissen Zeiten Vieles zusammenkommt. Tourismus kann man nur erfolgreich weiterentwickeln, wenn die Bevölkerung das mitträgt. Die Balance ist wichtig. Wir sind darum daran, diverse hilfreiche Massnahmen aufzugleisen. Bei einigen Leuten scheint mir bezüglich anderen Menschen die Toleranzgrenze etwas niedrig zu sein. Vielen Luzernerinnen und Luzernen ist offenbar nicht bewusst, dass Tourismus ein Teil der DNA der Stadt Luzern ist. Wenn wir hier morgen keinen Tourismus mehr haben, dann bricht ein ganzes Netzwerk zusammen.

Dennoch müssen wir uns sicher in den kommenden Jahren noch vermehrt mit «Overtourism» auseinandersetzen. Der internationale Tourismus kommt sehr schnell zurück – nehmen wir China oder Indien mit jeweils 1,4 Milliarden Menschen. Da wollen viele auch die Welt entdecken, die Schweiz ist ein Top-Ferienziel, und innerhalb der Schweiz steht Luzern weit vorne. Alle Menschen haben das Recht zu reisen, darum müssen wir dafür sorgen, dass wir das Ganze auf unserem kleinen Raum noch besser organisieren können.

«Luzern ist nicht Retroland»

PHW: Welche Rolle spielt Digitalisierung heute für Sie, etwa «Augmented Reality» bei Stadtführungen oder die Kommunikation in den Sozialen Medien?

Perren: «Augmented Reality» spielt keine grosse Rolle. Der Gast sieht bei uns so viel, er will das Original geniessen und vor Ort sein. Luzern muss man vor Ort erleben.
Social Media hingegen ist ganz zentral, sowohl für das Marketing als auch für die Trends vor Ort. «Mund zu Mund-Werbung» war schon immer das Beste, und Social Media ist ja genau das. Jede und jeder postet, macht Fotos, und das sieht dann der Freundeskreis. Wir können das weniger steuern, als man dies bei den klassischen Medien kann. Deshalb liegt uns die Willkommenskultur sehr am Herzen, und deshalb ist auch die Gastfreundschaft wichtig.

Natürlich laden wir auch Social Media Creators ein, die ihre Community haben. Wir prüfen vorher, ob wir es mit seriösen Interessentinnen und Interessenten zu tun haben, und falls ja, dann investieren wir, um unsere Gegend und unsere Sehenswürdigkeiten in Social Media bestmöglich zu zeigen.

PHW: Was sind im Moment die Topbilder von Luzern in den Sozialen Medien? Und unterscheiden sich diese Bilder je nach Herkunft der Touristinnen und Touristen?

Perren: Erfahrungsgemäss gleichen sich die Bilder sehr: Meist ist es der See und sind es die Berge, aber natürlich auch die Kapellbrücke. Es kommt niemand zum ersten Mal nach Luzern, der kein Foto von der Kapellbrücke macht und nicht darüber läuft. Das ist eigentlich wie der Eiffelturm in Paris: ein Muss! Die meisten gehen heute zudem zum Kultur- und Kongresszentrum KKL, weil es sehr nahe und ein ausserordentlich schöner Bau ist – heute mehr als 25 Jahr alt, aber noch immer jung daherkommt.

Auch hier zeigt sich wieder: Alt und modern ergänzt sich bei uns gut, und Luzern ist kein «Retroland». Es gibt immer wieder innovative Würfe wie das KKL Luzern oder jetzt die Cabrio-Seilbahn aufs Stanserhorn oder die neuen modernen Schiffe auf dem Vierwaldstättersee, die die Dampfschiffe bestens ergänzen. Viele hier sagen sich: das Historische ist schön und bleibt ein Anziehungspunkt, aber wieso nicht mal etwas Verrückteres? Das finde ich spannend, sonst gilt man sehr schnell als veraltet.

 «Es fühlt sich viel älter an als es ist»

PHW: Manchmal ist Luzern ja auch gezwungen, etwas Neues zu machen. So sind der Bahnhof und die Kapellbrücke abgebrannt. Beim Bahnhof hat man das alte Portal stehen lassen und den neuen Bahnhof dann abgesetzt davon gebaut. Was sagen Sie dazu?

Perren: Tatsächlich ist es so, dass sich viele fragen, was dieses Portal soll, das irgendwie verlassen mitten auf dem Bahnhofplatz steht. Es macht Sinn, solche Bauten stehen zu lassen. Wir können dazu Geschichten erzählen, es erinnert an den Brand des Bahnhofs, und wir können es neu inszenieren. Wir haben dies mit dem Schriftzug «Welcome» gemacht und indem wir das Portal während dem «Lilu Lichtfestival Luzern» im Januar jeweils künstlerisch beleuchten. Man muss die Daseinsberechtigung solcher baulichen «Überreste» immer einzeln beurteilen. Stören sie bloss, macht ein Erhalt wenig Sinn; aber wenn die Geschichte dazu interessant und wichtig ist, dann schon.

Auch bei der Kapellbrücke finde ich richtig, dass man bewusst ersichtlich macht und erzählt, dass die Brücke gebrannt hat. Deshalb wurden zum Beispiel auch einzelne verkohlte Balken nicht ersetzt.

PHW: Beim Brand der Kapellbrücke sind bekanntlich etwa zwei Drittel der berühmten Originalbilder, die im Dachstock der Brücke ausgestellt waren, verbrannt. Seither wird in Luzern immer wieder diskutiert, ob man jetzt Replikate der Bilder aufhängen soll, oder ob man die Orte, wo die zerstörten Originale aufgehängt waren, leer lassen soll. Wie stehen Sie dazu?

Perren: Wir sind da sehr offen und haben das immer so kommuniziert. Der Brand ist geschehen, das ist ein Fakt. Dennoch finden es die Gäste viel spannender, wenn sie über die Brücke gehen und die Bilder bestaunen können anstatt leere Stellen. Natürlich soll man offen kommunizieren, dass es Replikate sind. Aber schliesslich ist ja der grösste Teil der Brücke selbst auch ein Replikat. Beim Brand von 1993 wurde so viel zerstört. Schon vor dem Brand musste im Laufe der Jahre immer wieder etwas erneuert werden; die Stützen waren durch Wasser, Wind und Wetter morsch, es brauchte neue Holzplanken. Die Brücke war ja früher noch viel länger. 1835 zum Beispiel wurde durch die Auffüllung des Ufers ein 75 Meter langes Stück abgebrochen. Wirklich original ist an der Brücke somit wohl nicht mehr sehr viel.

Wenn man jetzt über die restaurierte Kapellbrücke geht, hat man das Gefühl, dass das wirklich sensationell gut gemacht ist. Es fühlt sich immer noch viel älter an als es ist, obwohl es diesen Brand gab. Also da bin ich wirklich sehr begeistert, wie Spezialistinnen und Spezialisten dieses Bauwerk in einer möglichst originalgetreuen Form wieder hergestellt und damit Geschichte am Leben erhalten haben.

PHW: Kurz zusammengefasst: lieber Replikat und «Story» als Unvollständigkeit und Authentizität?

Absolut, ja.

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Abbildungsnachweis

Spreuerbrücke in Luzern © 1908 Fujishima Takeji.

Empfohlene Zitierweise

Gautschi, Peter, Jasmine Steger: «Das Gefühl, dass das sensationell gut gemacht ist!». In: Public History Weekly 11 (2023) 4, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2023-21619.

Redaktionelle Verantwortung

 Jan Hodel

History is an important factor in tourism. Historians and history education researchers have recognised and critically considered this issue. But how do those responsible for tourism view matters? “Public History Weekly” asked Marcel Perren, the director of tourism in Lucerne, a world-famous tourist destination in Switzerland. As the son of a hotel owner, Perren practically grew up with tourism. He studied business administration and was appointed tourism director in the Lötschental already at the age of 25 before relocating to Lucerne.

History Influences Tourism

Marcel Perren, Lucerne Tourism

Public History Weekly: Mr Perren, how is tourism in Lucerne doing at the moment?

Marcel Perren: Tourism also collapsed completely in Lucerne during the pandemic. Fortunately, however, it has recovered quickly. Currently, overnight stays have returned to about 80% of pre-pandemic levels in 2019. We are still feeling the impact of the missing overseas markets, that is, Asian tourists. But the mood is positive. Overall, we are optimistic about what we can influence. We cannot, however, influence global politics. We are also concerned about inflation and the banking crisis, and of course the war in Ukraine, which is affecting flight capacities and energy prices.

PHW: What attracts tourists to Lucerne?

Perren: That’s a really interesting question. We do a lot of guest surveys and know the history of Lucerne. Lucerne has always offered and continues to offer a unique combination: the city, the lake, the mountains, all in a very small area, providing a highly concentrated experience in and around Lucerne. Another highlight, of course, is the historic, pedestrian-only old town, where visitors can easily and quickly find their way around. Lucerne has many famous sights, so many that tour operators feature us alongside well-known cities like Paris, Rome or Milan. Many of our guests describe Lucerne as a small paradise.

PHW: What role does history play in this respect?

Perren:  History has strongly influenced tourism in Lucerne. During the “Belle Epoque,” we were one of those regions where tourism boomed. Also, Switzerland was founded near Lucerne in 1291. Many guests, especially Americans, are interested in the origins of Switzerland, in the “roots” — even if these are not historically proven. But the subject generates interest. Many visitors are also interested in the historic mountain railways, which were very important for tourism from the outset. These include Europe’s first cogwheel railway up Mount Rigi or the steepest cogwheel railway in the world up Mount Pilatus. There is also plenty of history on Mount Bürgenstock which attracts visitors. Moreover, Lucerne’s hotels boast a lot of charm and history. There are lots of stories to tell.

For example, Hotel Schweizerhof has 101 rooms in which it presents 101 personalities who have stayed there over the years. Many guests are excited that Churchill, for example, slept there. — There are many beautiful places in the world, but it is always interesting and creates value when you can talk about “roots,” about historical events.

Tourism Shapes History and Identity

PHW: Lucerne is a tourist city. Does tourism also shape the city of Lucerne?

Perren: Definitely. Tourism was already very important in Lucerne over 200 years ago. Even back then, many people made their living from tourism. Today, around 7,000 jobs in the city of Lucerne are directly or indirectly linked to tourism. This creates great added value. Lucerne’s population and its identity have long been shaped by tourism, precisely because it is of above-average economic importance. This also influences our small city’s infrastructure, which the locals also use, such as the Culture and Convention Centre, the Lucerne KKL, cultural offerings in general as well as catering offerings, boat tours on Lake Lucerne and the many other sights that visitors encounter at every turn.

PHW: Who decides what is worth seeing? What can you contribute?

Perren: Actually, our marketing proves effective. In the 20th century, for instance, the Musegg towers were the top sights. Later, we consistently marketed the Kappellbrücke (Chapel Bridge) and the Wasserturm (Water Tower) as “key visuals”. As a result, the bridge is now the city’s premier sight. Many visitors don’t know what to expect in Lucerne before they visit. If we tell them what sights are unmissable, we have a big influence, of course.

PHW: Who conceptualises your city tours?

Perren: We do that ourselves. We are always looking for good stories with potential for the tourism market, looking at what could be exciting, both for guests and for locals. Even people living and working in Lucerne can discover new things if they look more closely while walking the city. We also draw on first-hand experience. If we realise that a city tour is no longer popular, we discontinue it and design a new one. We are very free in this respect because Lucerne Tourism is an independent public limited company. We are not bound to city or cantonal requirements.

PHW: How do you select and train your tour guides?

Perren: They must be good at explaining things and need to enjoy standing in front of people. They need to have the right personality. That’s why we have a selection process; not everyone is accepted. We offer part-time training lasting several months to ensure guides meet our quality standards. Of course, we work together with historians, because history is central and because factual accuracy really matters. At the end of their training, guides sit a formal examination. We also organise annual refreshers. We offer tours in over 10 languages, including Korean, to ensure visitors feel directly addressed.

PHW: With you attracting large numbers of tourists from all over the world, is “overtourism” also a problem in Lucerne?

Perren: Generally, Lucerne doesn’t suffer from “overtourism”. Being a small city, though, we have hotspots at certain times of the year. Tourism can only be developed successfully with the support of the local population. Striking a balance is important. That’s why we are working on introducing various helpful measures. It seems to me that some people have little tolerance for others. Many locals are obviously not aware that tourism is part of Lucerne’s DNA. If tourism stopped tomorrow, an entire network would collapse.

Still, we will definitely need to more explicitly address “overtourism” in the coming years. International tourism is resurging very quickly — just consider China or India with their 1.4 billion inhabitants each. Many people also want to discover the world. Switzerland is a top holiday destination, and within Switzerland, Lucerne ranks very high. Everyone has the right to travel, so we need to ensure we can organise everything even better in our small area.

“Lucerne isn’t Retroland”

PHW: What role does digitalisation play today, for example, “augmented reality,” in city tours or communication via social media?

Perren: “Augmented reality” isn’t that important. Guests get to see so much in Lucerne. They want to enjoy the original version and be on site. Lucerne needs to be experienced on site. Social media, on the other hand, is very important, both for marketing and for trends on site. “Word-of-mouth advertising” has always worked best, and social media is precisely that. Everyone shares their posts and photographs with their friends back home. We can control this less than conventional media. That’s why a welcoming culture and hospitality are very important.

Of course, we also invite influencers, who have their own communities. We establish beforehand whether we are dealing with serious partners, and if we are, we invest in showcasing our region and sights in the best possible way on social media.

PHW: Which images of Lucerne are trending on social media at the moment? And do these images differ depending on where tourists come from?

Perren: Experience shows that the images are very similar: mostly it’s the lake and the mountains but of course also Chapel Bridge. No one comes to Lucerne for the first time without photographing and walking across Chapel Bridge. It’s actually like the Eiffel Tower in Paris: a must-see! These days, most people also go to the KKL Culture and Convention Centre because it is very close to the city centre and an exceptionally beautiful building — over 25 years old but still looking very young.

Here, too, the old and the modern complement each other very well. Lucerne isn’t a “Retroland.” There are always innovative projects like the KKL or the convertible cable car on Stanserhorn or the new modern ships on Lake Lucerne, which perfectly complement the steamboats. Many people ask themselves: history is nice and remains attractive, but why not do something a little crazier? I find that idea exciting — otherwise you very quickly risk being considered outdated.

“It feels much older than it is”

PHW: Sometimes Lucerne is forced to do something new. For example, the railway station and Chapel Bridge both burnt down. At the station, the original grand entrance was preserved and the new station was erected at a short distance behind the former structure. What do you make of this?

Perren: Many people wonder about the entrance portal, which somehow stands forlorn in the middle of the station square. It makes sense to preserve such buildings. We can tell stories about them. The original portal recalls the fire. It also invites re-staging the original structure, which we have achieved with the “Welcome” signage by artistically illuminating the portal during the “Lilu Light Festival Lucerne” every January. The raison d’être of such architectural “remnants” needs to be justified individually. If they are merely a nuisance, there is little point in preserving them; but if the story behind them is interesting and important, doing so makes sense.

In the case of Chapel Bridge, I think it is right to deliberately establish and recount the fact that the bridge was damaged in a fire. That’s why, for example, some charred beams were not replaced.

PHW: As is well known, about two thirds of the famous original paintings displayed in the garret of Chapel Bridge were destroyed in the fire. There have since been repeated discussions in Lucerne about whether replicas should be shown or whether the places where the destroyed originals were hung should be left empty. What is your view?

Perren: We have always maintained that we are very open-minded in this respect. The fire happened, that’s a fact. Nevertheless, visitors find it much more exciting to walk across the bridge and marvel at the pictures instead of empty spaces. Of course, it should be clear that these are replicas. Mind you, most of the bridge is also a replica. So much was destroyed in the fire of 1993. Even before the fire, repairs were needed over the years; the supports were rotten due to their constant exposure to the elements; new wooden planks and supports had to be fitted. The bridge used to be much longer. In 1835, for example, a section measuring 75 metres was demolished when the river bank was built up. Little remains of the original structure.

Walking across the bridge today feels that it’s brilliantly done. Despite the fire, it still feels much older than it is. I am really very enthusiastic about how specialists have restored the structure as close to the original as possible and have thus kept history alive.

PHW: Would you rather have a replica and a “story” than incompleteness and authenticity?

Perren: Yes, absolutely.

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Image Credits

Spreuerbrücke, Lucerne © 1908 Fujishima Takeji.

Recommended Citation

Gautschi, Peter, Jasmine Steger: “It feels brilliantly done!”. In: Public History Weekly 11 (2023) 4, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2023-21619.

Editorial Responsibility

 Jan Hodel

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Categories: 11 (2023) 4
DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2023-21619

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